Die Druckauflagen der grösseren Zeitungen gehen seit Jahren zurück. Bezahlte Inserate in eben diesen Zeitungen werden seltener und könnten bald ganz verschwinden. Ad-Blocker und die um sich greifende Geiz-ist-geil-Mentalität setzen gewisse Medien noch stärker unter Druck. Die nicht mehr nachvollziehbaren Angebote an Apps, Newsportalen und anderen Plattformen  machen es nicht nur den Werbetreibenden schwer. Auch der Wichtigste im Glied, der Konsument, die Konsumentin, haben die Übersicht längst verloren und werden von Angeboten, ob auf die Personen zugeschnitten oder nicht, zugemüllt. Dazu kommt erschwerend, dass diese Werbebotschaften gelesen oder zumindest auf einen Blick erfasst werden müssen, damit doch was, wenn überhaupt, hängen bleibt. Und jedermann/frau weiss inzwischen, dass die Werbepausen im TV-Programm primär für einen Toilettengang oder den Griff in den Eisschrank genutzt werden. Dann gäbe es noch das TV-Angebot on Demand, das Werbung überspringen kann. Wer Werbung überspringen will, hat grundsätzlich von Werbung die Nase voll. Und warum hat er die Nase voll? Siehe oben. Manchmal ist zu viel tatsächlich to much. Darunter leiden auch andere visuelle Werbeträger, wie z.B. Plakate.

Wie kann denn der Werbetreibende seine doch immer knapper werdenden Werbegelder noch vernünftig einsetzen, damit seine Botschaft ankommt?  Wie sollen Medienagenturen noch effizient planen und kalkulieren können, wenn man nur noch  Wald, aber keine Bäume mehr sieht? Darum wird der  Marktforschung  und der Postanalyse eine noch grössere Bedeutung zukommen, als bisher. Verständlich. Der Kunde will wissen was ihm geliefert wurde und nicht nur was er bestellt hat.

Als verhältnismassig konstant stehen die lokalen Werbeträger in der Medienlandschaft. Die Aussage „all Business is local“ stimmt noch immer. Lokale Blätter können seit Jahren eine stabile Leserschaft und ebensolche Werbeeinnahmen verzeichnen, obwohl auch diese dem Spardruck ausgeliefert sind.

Noch deutlicher muss dies bei den lokalen Radiostationen der Fall sein!  Alles, was aufgrund der Werbeflut optisch nicht mehr erfasst werden kann, wird durch das Ohr bewusst oder unbewusst wahrgenommen. Ad-Blocker, oder Überblättern sind chancenlos. Zudem sind die Werbeblöcke so kurz, dass sich der Gang zur Toilette oder den Eisschrank nicht lohnt. Es sei denn mit dem Knopf im Ohr.  Wie ein Fels in der Brandung steht Radiowerbung innerhalb der Medialandschaft.

Auch die Hörerzahlen sind seit Jahren konstant. Dass dies durch die Radiostationen selbst noch zu wenig ausgekostet wird, ist eine andere Geschichte.